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Sommerlager 2019

Zusammen verreist man für zwei Wochen in eine andere Welt – in die Welt des Pfadfindens. So ein langes Pfadfinderlager bedeutet auch zwei Wochen draußen schlafen, zwei Wochen im Staub sitzen und gemeinsam schreien vor dem Essen und zwei Wochen aufeinander hocken, bis es zwangsläufig einmal kracht.  Wie fein unser diesjähriges Sommerlager auf unserem VCP Bundeszeltplatz in Großzerlang war (27.07.-10.08.2019), könnt ihr in diesem Bericht erfahren.

Großzerlang ist ein sehr kleiner Ort am südlichen Rande der mecklenburgischen Seenplatte, aber Achtung: es ist gerade noch Brandenburg. Eine Stunde nordöstlich von Berlin ist die Welt noch in Ordnung. Das Wasser der Seen hat fast Trinkwasserqualität, hier ist Sommer noch Sommer und Winter noch Winter. In Großzerlang ist LTE ein Fremdwort. Der VCP Bundeszeltplatz ist da schon eher außergewöhnlich in diesem Idyll und wie uns Anwohner erzählten auch öfter der Grund, dass die Ruhe mal ausbleibt. Auf dem Zeltplatz finden im Regelfall hunderte Pfadfinder Platz, im Sommer 2022 werden es sogar tausende sein, denn dann wir das Bundeslager nach Großzerlang kommen. So waren auch wir nicht allein, sondern umringt von anderen Pfadfinder*innen.

Nicht unsere ganze Gruppe war mit dem Bus angereist, eine kleine Fraktion hatte sich ein Floß gebaut und war sieben Tage über die Seenplatte zum Zeltplatz gepaddelt – sie kamen (erstaunlicherweise) tatsächlich am selben Tag wie wir an! Über den Verlauf des Lagers trudelten noch weitere Freunde ein, bis wir schließlich komplett waren. Am ersten Tag wurde eine Konstruktion aus drei Zelten aufgebaut, zwei Kohten für die jüngeren Teilnehmer*innen und noch ein ganz besonderes Zelt. Auf diesem Lager kam nämlich auch unsere nagelneue Gigajurte zum Einsatz. Als Schlafzelt für die Betreuer war es etwas überdimensioniert (man munkelt, es hallt in dem Zelt, wenn es leer ist). Dennoch tat es gut, sich auszubreiten und nicht zwei Wochen beengt nebeneinander zu kauern.

Das Sommerlager war das letzte Lager, das unserem Thema der Schattenabenteuer folgte. Ein letztes Mal wollten wir uns mit Wilson, unserem Chef, auf die Suche nach seinem verschollenen Onkel Maxwell begeben. Immerhin hatten wir mittlerweile einen Großteil des mysteriösen Kodex Umbra entschlüsselt und uns waghalsig mit Schatten gemessen. Die Bösewichtin der Geschichte „Charlie“ hatte Maxwell entführen lassen, weil es ihr damals beim Herbstlager ganz und gar nicht gefiel, wie dieser in ihrer Schattenwelt herumstöberte. Auf dem Frühlingslager hatten wir uns in der Unterschattenwelt auf das finale Abenteuer vorbereitet – der Kampf konnte losgehen! Jan und Vito, die Köpfe hinter dem aufwendigen Programm, hatten sich ein großes Brettspiel ausgedacht, das wir jeden Tag ein bisschen mehr erkunden würden. Auf diesem Brett würden uns Monster, mysteriöse Wesen und scheinbar unlösbare Aufgaben erwarten. Alle waren sehr gespannt, wie sich das Spiel entwickeln würde. Neben diesem Spiel gab es immer wieder spannende Geländespiele, anstrengende Partien „Jugger“ oder spaßige Minispiele.

Weiterhin setzten wir uns auf dem SoLa 2019 nochmal ganz bewusst mit Nachhaltigkeit auseinander. Bei den Pfadfinder*innen haben wir immer das Ziel der Nachhaltigkeit im Hinterkopf und richten uns auf nachhaltiges Reisen und Leben ein. Um mit allen gemeinsam besser zu verstehen, was Nachhaltigkeit bedeutet, wie man sie leben kann und was wir ändern müssen, beschäftigten wir uns dieses Sommerlager mit den „Sustainable Development Goals“. Die 17 von der UNO verfassten Ziele verfolgen eine nachhaltige, gerechte und rücksichtsvolle Entwicklung für die Zukunft. Jan, Caro, Felix, Laura und Johannes bereiteten die Ziele in spannenden Workshops auf, sodass wir meistens aufmerksam zuhörten. Oftmals gingen die Diskussionen nach den Workshops ungebremst weiter. Eventuell waren wir uns nicht immer einig…

Wenn wir nicht gerade gegen Schatten kämpften oder uns mit Nachhaltigkeit befassten, hatten wir auch viel Zeit zum Spielen, Entspannen und für neue Bekanntschaften mit den anderen Gruppen auf dem Platz!

Ein Höhepunkt des Lagers war der gemeinsame Kanuhajk. In 6er Gruppen aufgeteilt brachen wir mit jeweils zwei Booten auf, um für eine Nacht vom Fluss aus die Umgebung zu erkunden. Dabei war es allen Gruppen völlig offen, wie weit sie paddeln wollten und wo sie ihr Zelt aufschlagen würden. Alle Gruppen brachen in verschiedene Richtungen auf und verbrachten eine spannende Zeit in der wunderschönen Natur.

Auch das Programm entwickelte sich zum Guten für uns. Wir bauten gemeinsam unschlagbare Waffen, trafen Charlie im dunklen Schatten des Waldes und erarbeiteten uns nach und nach die Karte des Brettspiels, bis wir in einer letzten großen Schlacht Charlies Höhle entdeckten und sie besiegen konnten – ein voller Erfolg. Unser Thema war somit nach drei Lagern abgeschlossen!

Man könnte noch lange schreiben vom ausgefeilten und kurzweiligen Programm, wie unglaublich gut das Essen auf diesem Lager war, wie bequem Hängematten sind, wie berauschend der Sternenhimmel im Norden strahlt, wie laut wir schnarchen oder wie grauenhaft wir doch manchmal singen. Das würde aber sicherlich den Rahmen dieses Berichtes sprengen.

Ganz kurz gesagt: Sommerlager sind eine feine Sache, wir hatten eine berauschende Zeit und wir freuen uns auf das Lange Landeslager 2020: „Land in Sicht“ nächstes Jahr in Wales!

Schnibbelspaß

#wirzeltenschwarz

Kanuhajk

Königliches Sommerlager!

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